Kraken setzt ein klares Zeichen in der Regulierung von Kryptowährungen: Die Börse hat sich eine MiFID-Lizenz (Markets in Financial Instruments Directive) in der EU gesichert. Möglich wurde das durch die Übernahme eines von der CySEC (Cyprus Securities and Exchange Commission) zugelassenen Investmentunternehmens.
Damit kann Kraken nun in mehreren EU-Staaten regulierte Krypto-Derivate anbieten. Das Unternehmen baut damit eine Brücke zwischen den oft chaotischen, dezentralen Kryptomärkten und den streng geregelten Finanzsystemen. Für Europa könnte das ein Wendepunkt sein – denn es zeigt, dass Krypto nicht mehr nur ein unregulierter Markt ist, sondern zunehmend in die Architektur der traditionellen Finanzwelt integriert wird.
Das regulatorische Rahmenwerk: MiFID II und seine Schnittstelle mit Krypto
Mit dem Erwerb der MiFID-Lizenz kann Kraken als regulierte Investmentfirma Derivate wie Futures und Optionen mit Kryptowährungsbezug anbieten. Diese Zulassung stellt sicher, dass die europäische Derivate-Plattform von Kraken strenge Anlegerschutzmaßnahmen einhält, darunter Risikoaufklärung, Kapitalanforderungen und Transaktionsberichte
BIG NEWS 📣
We’re excited to announce we’ve obtained a MiFID license in the EU!
Yet another key milestone in our expansion strategy, allowing us to offer fully compliant derivatives products across selected EU markets.https://t.co/CkvP23KzGc
— Kraken Exchange (@krakenfx) February 3, 2025
„Während wir unsere Dienstleistungen weltweit weiter ausbauen, bleibt der europäische Markt für uns eine oberste Priorität“, sagte Shannon Kurtas, Co-Geschäftsführerin von Kraken Pro & Exchange.
„Diese Übernahme spiegelt unser Vertrauen in die EU wider und unterstreicht unser Engagement, eine vertrauenswürdige und regulierte Umgebung für fortgeschrittene Krypto-Trader und Investoren zu schaffen.“
Zudem erlaubt die Lizenz das sogenannte Passporting, wodurch Kraken seine Dienstleistungen in allen EU-Mitgliedstaaten anbieten kann, ohne in jedem Land eine separate Genehmigung einholen zu müssen. Die Übernahme der FCA-regulierten Krypto-Futures-Plattform Crypto Facilities im Jahr 2019 hat Kraken das notwendige Know-how im Derivatebereich verschafft. Dieses Modell will Kraken nun in der EU replizieren, um institutionelle Händler mit hohem Handelsvolumen anzuziehen und operationelle Risiken zu minimieren.
Wachstumsprognosen für den EU-Krypto-Derivatemarkt
Der europäische Markt für Krypto-Derivate wird nach Analysten bis 2030 voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 10 – 15 % wachsen. Haupttreiber sind die zunehmende Adoption und regulatorische Klarheit. Der Markteintritt von Kraken verstärkt den Wettbewerb, erhöht aber auch die Liquidität, was Händlern durch engere Spreads und eine verbesserte Orderausführung zugutekommt.
Die schrittweise Einführung der Derivateprodukte wird es Kraken ermöglichen, die Nachfrage in Märkten mit hoher Krypto-Adoptionsrate wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zu testen. Durch maßgeschneiderte Angebote, die den lokalen regulatorischen Anforderungen entsprechen, kann Kraken Fehler vermeiden, die beispielsweise Binance durch mangelnde Compliance in mehreren EU-Staaten unterlaufen sind.